Lohnforderungen des SGB für 2016 um 1,5 Prozent

Die Würfel beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund sind gefallen: 1,5 Prozent mehr Lohn – Moment, ich kopiere nur rasch die Lohnforderungen des SGB vom letzten Jahr, oder nein, doch nicht: Paul Rechsteiner und die Arbeitsmarkt-Experten vom SGB haben nach den Frauen und den Tieflohnempfängern eine neue Zielgruppe von besonders Bedürftigen ausgemacht.

Geht es nach dem Willen des SGB, sollen dieses Mal die langjährigen Mitarbeitenden besondere Zuwendung erhalten. Da ältere Mitarbeitende in der Schweiz durch unerbittliches Lohnwachstum und teilweise mangelnde Bereitschaft zur Weiterbildung gegenüber frisch ausgebildeten jüngeren Mitarbeitenden in scharfem Wettbewerb um Arbeitsstellen stehen, erscheint diese Forderung eher kontraproduktiv. Wir nehmen an, der Grundstein für diesen neuen Fokus wurde anlässlich dieser Berechnung des SGB gelegt.

Der Forderung wäre im Grundsatz zuzustimmen, wenn der SGB damit die älteren Tieflohnempfänger/innen zum Ziel hat. Dass hier in gewissen Branchen Nachholbedarf besteht und die abnehmende Arbeitsmarktmobilität älterer Arbeitnehmer sich im Lohn niederschlägt, erscheint plausibler als die pauschale Forderung des SGB.

Für das Bauhauptgewerbe fordert die Unia 1,5% mehr Lohn, für das Ausbau- sowie das Transportgewerbe 1 Prozent, für Chemie und Pharma Fr. 120 mehr pro Monat und für die MEM-Industrie sowie die Lebens- und Genussmittelindustrie je 80 Franken mehr pro Monat.

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