Ergebnisse unserer rückblickenden Befragung 2011 liegen vor

Um die Prognosequalität unserer Erhebung zu kontrollieren haben wir im Frühsommer gegen 300 Unternehmen nochmals befragt.

Das Ergebnis zeigt, dass die von uns jeweils im Herbst befragten Unternehmen eine gute Prognose abgeben. Im Mittel wurden die Löhne in 2011 um 1.53% (seinerzeitige Prognose 1.65%) erhöht.

Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede Gesamt und nach Branche:

Übersicht Prognose von 2010 vs. rückwirkende Erhebung von 2012
Kriterium Prognose % Nacherhebung %
Gesamt 1.65 1.53
Industrie, Gewerbe,Energieversorgung 1.62 1.33
Herstellung von chemischen Erzeugnissen 2.12 1.72
Baugewerbe 2.58 1.30
Handel, Reparatur, Gastgewerbe 1.65 1.47
Verkehr, Nachrichtenübermittlung 1.74 1.59
Banken, Versicherungen 1.59 1.43
Immobilien, Informatik, Dienstl. f. Unternehmen 1.92 2.17
Öffentliche Verwaltung 1.23 1.21
Unterrichts-, Gesundheits- und Sozialwesen 1.21 1.53
Sonstige Dienstleistungen 1.64 2.07

Insgesamt wurden die Löhne etwas weniger erhöht als prognostiziert. Die Abweichungen sind in vielen Fällen geringfügig. Die Abweichung im Baugewerbe lässt sich mit der kleinen Stichprobe erklären. Hier ist Nachholbedarf bei der Gestaltung der Stichprobe festzustellen.

In vergangenen Jahren bestand die Stichprobe aus einem Subset der Mitglieder der Zürcher Gesellschaft für Personal-Management (ZGP). Die Charakteristik der Auswahl wurde von uns nicht beeinflusst.

Im Verlauf von 2012 haben wir mit der Einrichtung eines Teilnehmer-Panels die Grundlage für eine gezieltere Auswahl der Teilnehmenden geschaffen.

In den kommenden Jahren werden wir verstärkt an der Zusammensetzung der Stichprobe arbeiten, um noch repräsentativere Prognosen abgeben zu können.

Bezüglich der üblicherweise auftretenden Abweichung zwischen 0.3 – 0.5% zum BfS-Nominallohnindex (diese Abweichung ist bei anderen seriösen Prognosen ebenfalls vorhanden) gibt es ebenfalls ein Erklärungsmuster. Während das BfS aufgrund ihrer Datenbasis Lohnerhöhungen für Beförderungen ausschliessen kann, sind diese in unserer Prognose enthalten, vermutlich versteckt in den Zahlen zu den individuellen Erhöhungen und damit auch in den «Lohnerhöhungen Gesamt».

Interessant ist auch der Umstand, dass unsere Prognosen über die Jahre gesehen bei positiver Wirtschaftsentwicklung eher zu konservativ sind und bei entgegengesetzter Entwicklung etwas höher liegen als die tatsächlichen Erhöhungen. Die Prognose hinkt also immer etwas hinter der Wirtschaftsentwicklung her. Eine mögliche Folgerung ist, dass die Teilnehmenden zur Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung den aktuellen Stand stärker gewichten wird als die Prognosen.

Für diese Hypothese spricht zumindest der Umstand, dass für Lohnentscheide nicht selten die Teuerung im aktuellen Jahr hinzugezogen wird, anstelle der Teuerungsprognosen für das kommende Jahr. Die Abweichung kann erheblich sein: Für 2012 etwa liegt die BfS-Prognose im negativen Bereich, während sie für 2013 wieder in einen positiven Bereich wechselt.

Wir danken allen Teilnehmenden der Nachbefragung 2011 für ihr Engagement, die wertvollen Rückfragen und die für uns resultierenden Erkenntnisse!