Mit Lohnerhöhung zur gewünschten Inflation

Seit der Finanzkriese vor zehn Jahren verfolgen die Notenbanken eine lockere Finanzpolitik. Dies hat die Konjunktur stimuliert. Trotzdem bleibt die Inflationsrate auf einem tiefen Niveau und die 2% Marke wird nicht erreicht. Nun haben Luiz A. Pereira da Silva und Benoît Mojon, zwei hochrangige Vertreter der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Idee entwickelt, dass man mit Lohnerhöhung zur gewünschten Inflation gelangt.

Sie sagen, dass ein empirischer Zusammenhang zwischen Nominallohnerhöhung und Inflation besteht. Der konkrete Plan sieht eine Einigung der Arbeitgebenden- und Arbeitnehmendenvertreter auf eine Nominallohnerhöhung von 2% und einen Produktivitätsanstieg vor. Die Lohnmassnahmen müssen auf sektioneller Ebene geschehen, damit die Unternehmen gegenüber der heimischen Konkurrenz nicht den Anschluss verlieren.

Für die Personen, welche den Lohn empfangen, ändert sich dabei wenig, denn die Reallöhne bleiben dank der einsetzenden Inflation gleich.

Auch wenn ihnen ihre Idee der konzentrierten Lohnerhöhung nicht so wohl ist, finden sie andere Alternativen noch beunruhigender. Dazu gehören zum Beispiel das Helikoptergeld, bei welchem Notenbanken direkt Geld an Privathaushalte oder den Staat verteilen und die Modern Monetary Theory.

 

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NZZ vom 07.01.2020