Teuerung durch steigende Energiepreise

Seit Jahren profitieren die Bürger in der Euro-Zone von stabilen Preisen. Immerhin liegt die Kernrate der Inflation, welche die Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel ausblendet, seit Ende 2013 zwischen etwa 0,6% und gut 1%. Die erst stark abnehmenden und dann erneut steigenden Erdölpreise hatten vorallem Einfluss auf die Gesamtinflation gemessen an den Konsumentenpreisen. Doch nun zeichnet sich bei der Preisentwicklung eine Trendwende ab. Voraussichtlich wird in den kommenden Monaten die Teuerung signifikant zunehmen.

Dies könnte ein Anzeichen für eine Rückkehr der Inflation sein. Grund zur Sorge gibt es zurzeit aber noch nicht. Die zu erwartende Zunahme der Teuerung wird primär durch die Erdölpreise getrieben. Die Veränderung der Konsumentenpreise sowie der Kerninflation wird jeweils gegenüber dem Preis im gleichen Vorjahresmonat gemessen. Weil die Preise für Erdöl vom Sommer 2015 bis zum Anfang dieses Jahres um mehr als 70% gefallen sind, hat dies bis vor kurzem die Inflation zurückgehalten. Nun stellt sich in den kommenden Monaten der umgekehrte Effekt ein, da die Ölpreise seit Frühjahr um über 60% gestiegen sind. Dies treibt die Inflation in den nächsten Monaten an.

Zahlreiche Ökonomen rechnen damit, dass die Inflation in der Euro-Zone zum Jahreswechsel 1% und am Ende des ersten Quartals 2017 etwa 1,5% betragen wird. Im Oktober hat sie noch 0,5% betragen. Für die Kerninflation wird mit einem Wert um 1% gerechnet. Sie lag im September bei einem Wert von 0,8%. Für Deutschland dürfte die Inflation sogar noch höher ausfallen. Laut UBS liegen die Konsensprognosen für die Kernrate bei 1% Ende 2016 und 1,7% Ende 2017. Die Ökonomen der Schweizer Bank erwarten wegen dem zunehmenden Lohndruck sogar eine noch leicht höhere Inflation.

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Artikel in der NZZ vom 01.11.2016