Geringe Produktivität sorgt für schlechte Chancen auf mehr Lohn

Die Lohnerhöhungen in der Schweiz fallen seit Jahrzehnten immer geringer aus. Ein Grund liegt in der geringen Arbeitsproduktivität. Diese hat sich nämlich in der Schweiz seit 1970 schwächer entwickelt als in anderen Industriestaaten. Eine Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) von 2013 bestätigt das Bild: In der Zeit vor 2002 war der durchschnittliche Produktivitätsfortschritt höher als danach. Der Grund für die Abhängigkeit der Lohnerhöhungen von der Produktivität ist, dass zwischen diesen beiden Faktoren ein signifikanter Zusammenhang besteht: Eine um ein Prozent höhere Arbeitsproduktivität führt im Durchschnitt zu einem Zuwachs des Bruttolohns von rund einem drittel Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass bei einer sinkenden Arbeitsproduktivität auch ein sinkender Lohn zu erwarten ist. Dennoch verfügt die Schweiz trotz mittelmässigem Produktivitätsniveau und sogar unterdurchschnittlichem Wachstum dieser Produktivität ein hohes Lohnniveau. So lässt sich sagen, dass wegen der Produktivität allein in den nächsten Jahren nicht auf grosse Lohnerhöhungen zu hoffen ist.

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Artikel in der Aargauer Zeitung vom 31.03.16