SGB fordert Lohnerhöhungen von bis zu 1,5 %

In Kürze beginnen Arbeitgeber und Gewerkschaften mit den Lohnverhandlungen, der SGB fordert Lohnerhöhungen bis zu 1,5 Prozent. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB, die grösste Schweizer Arbeitnehmerorganisation, fordert generelle Lohnerhöhungen von bis zu 1,5%. Laut Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), ist dies der richtige Zeitpunkt für die Forderungen. Grund dafür sind die überraschend guten Wachstumszahlen der Schweizer Wirtschaft, die gerade erst bekannt wurden. Die Schweizer Wirtschaft scheint den «Frankenschock» überwunden zu haben. Eine solche Sachlage stelle eine gute Verhandlungsposition für die Gewerkschaften dar, zumal Lohnverhandlungen zu ihren Kernkompetenzen gehörten. Ausserdem wird die leicht positive Teuerung bei den Lebenshaltungskosten in den Verhandlungsmonaten den Argumenten der Gewerkschaften für eine Erhöhung Vortrieb geben.

Die Verhandlungspartner halten sich mit Äusserungen derzeit noch zurück, so beispielsweise der Schweizer Baumeisterverband (SBV) und der Arbeitgeberverband. Die Verhandlung sei eine Angelegenheit der jeweiligen Arbeitgeber und Branchen.

Neben generellen sind auch individuelle Lohnerhöhungen ein Gesprächsthema, schliesslich soll individuelle Leistungsbereitschaft auch individuell entlöhnt werden. Der Arbeitgeberverband scheint dem nicht abgeneigt. So schreibt er in der Stellungnahme, dass es zu Lohnerhöhungen kommen soll, wo diese auch möglich sind.

Die Forderungen des SGB auf einen Blick:

Branche Lohnforderung
Bau: +80 Fr. generell
Ausbaugewerbe: 1% + Krankenkassenzulage
Chemie/Pharma: Mindestens 100 Fr. für alle, +120 Fr. für einen Lohn zwischen 6’000 und 7’000 Fr., +150 Fr. für einen Lohn unter 6’000 Fr
Lebens- und Genussmittel: Mindestens +80 Fr. für alle und +100 Fr. bis zu einem Lohn von 5’700 Fr.
MEM: Mindestens +70 Fr. für alle, +100 Fr. für einen Lohn zwischen 6’000 und 7’000 Fr., +120 Fr. für einen Lohn unter 6’000 Fr.
Detailhandel: +1% generell; Krankenkassenzulage mind. 45 Fr./Monat bis 5000 Fr.; spezielle Massnahmen für langjährige Mitarbeitende
Private Sicherheit: +1% auf Mindestlöhne von Vollzeitmitarbeitenden, +1,5% auf Mindestlöhne von Stundenlöhnern ab vier Dienstjahren; gezielte Lohnerhöhung für Teilzeitmitarbeitende.
Post: + 1%
Swisscom und weitere Telecom-Anbieter: + 1%
Grosse Medienhäuser: mindestens 100 Franken mehr
Buchhandel: 50.- für alle

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Medienmitteilung des SGB vom 06.09.2016

Artikel in der NZZ vom 07.09.2016