Oktober-Prognose der Lohnerhöhungen 2021 in der Schweiz

Die Oktober-Prognose der Lohnerhöhungen 2021 in der Schweiz zeigt: Corona verzögert die Entscheide zur Lohnentwicklung.

Generelle Erhöhungen

Bei den wenigen Unternehmen, welche eine generelle Erhöhung vornehmen, beträgt diese im Mittel 0,86%, wovon auf den Industriesektor 0,97% und den Dienstleistungssektor 0,78% entfallen. Die vielen Nullrunden drücken diesen Wert auf insgesamt 0,07%. Viele Branchen verzichten ganz auf eine generelle Erhöhung.

Individuelle Erhöhungen

Individuelle Erhöhungen sind von 96 Prozent der Unternehmen geplant. Die interessante Verteilung (dazu siehe Grafik) mit drei Peaks bei 0%, >0,25-0,5% und >0,75-1% zeigt gegenüber August nur wenige Verschiebungen. In der Industrie liegen Chemie und Pharma mit 1% individuell klar vor allen anderen Branchen. Die höchsten Werte im Dienstleistungssektor werden von der Informationstechnologie sowie den Dienstleistungen für Unternehmen (je 0,82%) sowie dem Gross- und Detailhandel (0,74%) erzielt. Am unteren Ende befindet sich der Maschinenbau mit einer Erhöhung von 0,3%.

Oktober-Prognose der Lohnerhöhungen 2021 in der Schweiz
Oktober-Prognose der Lohnerhöhungen 2021 in der Schweiz

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Erhöhungen Total

Basierend auf den Angaben der teilnehmenden Unternehmen zeigt die Oktober-Prognose der Lohnerhöhungen 2021 in der Schweiz eine Lohnerhöhung total von 0,63%, davon 0,56% in der Industrie und 0,67% bei den Dienstleistungen.

Fazit: Corona erhöht die Unsicherheit

Was macht Corona mit den Lohnerhöhungen? Zu erwähnen ist zunächst der Zeitpunkt der Entscheidung, der von einigen Unternehmen verschoben wird. Zudem hat der Umfang genereller Erhöhungen fast den Nullpunkt erreicht. Und insgesamt haben sich die Lohnerhöhungen annähernd halbiert, wenn man die Entwicklung der letzten Jahre verfolgt.

Lässt sich das auf Corona zurückführen? Alle diese Entwicklungen haben sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet. Der Wegfall der Teuerung in den letzten zehn Jahren sorgt für zunehmende Ratlosigkeit. Generelle Lohnerhöhungen, die historisch dem «Teuerungsausgleich» entsprechen, sind auf Basis der Teuerung nicht mehr zu rechtfertigen.

Seit der Finanzkrise schwinden die Gewissheiten. Frühere Rezepte funktionieren im Rahmen der globalisierten Wirtschaft nicht mehr. Manch ein Unternehmen erkannte erst dieses Frühjahr die Schwäche von Just-In-Time in Kombination mit einseitig aufgebauten Zulieferketten. Doch selbst breiter und scheinbar sicherer aufgestellte Unternehmen sahen sich mit Risiken konfrontiert, von denen sie vorher nichts geahnt hatten.