Weniger Lohn und Boni für Schweizer Banker

Das erste Mal seit längerer Zeit müssen Schweizer Banker mit einem Rückgang von Lohn und Boni rechnen. Im Jahr 2016 sind die Löhne in der Finanzbranche gesunken, schreibt die «NZZ am Sonntag». Gemäss Michael Page, einem Personalvermittler, sind die Boni im Vergleich zum Vorjahr um 20 – 30 Prozent gesunken. So auch beispielsweise bei der UBS, die letztes Jahr 17 Prozent weniger Boni ausbezahlt hat. Jedoch verhält es nicht bei jeder Bank so: Die Credit Suisse steuert dem Trend entgegen und zahlte vergangenes Jahr sechs Prozent mehr aus.

Zudem geraten vermehrt die Einstiegslöhne unter Druck. «Die Banken offerieren bei Neueinstellungen tiefere Löhne», sagt Stephan Surber, Chef von Page Executive Schweiz, in der «NZZ am Sonntag». Auch werden Restrukturierungen dazu benutzt, Lohnsenkungen durchzusetzen. Zwar werde den Mitarbeitern oft eine neue Stelle angeboten, dafür wäre mit Lohneinbussen von bis zu einem Drittel zu rechnen.

Insgesamt gebe es in der Bankenwelt zwischen den einzelnen Bereichen einen tiefen Graben. Während im Backoffice und bei unterstützenden Funktionen die Löhne und Boni mehrheitlich gefallen sind, blieben die Entschädigungen für Leistungsträger, die zum Ertrag der Bank beitragen, entsprechend hoch. Dazu gehören Kundenberater, die vermögende Privatkunden betreuen.

Rückläufige Erträge bei den Schweizer Banken seien ein Grund für den Rückgang bei den Löhnen. In zwei von drei Banken hätten 2015 die Kosten im Verhältnis zum Ertrag zugenommen. Der Grund: Sie hätten es versäumt, die Kosten in Einklang mit den sinkenden Einnahmen zu bringen.

Aus diesem Grund gab es im Jahr 2016 neben weniger Lohn auch mehr gestrichene Stellen. Allein die UBS habe den Personalbestand hierzulande um 650 Stellen reduziert. Bei der CS ist das Spar- und Abbauprogramm derzeit noch im Gange, doch der Kahlschlag fällt noch grösser aus.

 

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Artikel in der Handelszeitung vom 26.03.207

Artikel auf 20min vom 26.03.2017