Unia und Syna rufen Arbeitnehmer zum Streik auf

Die Gewerkschaften Unia und Syna haben am 18. November 2016 zum Streik aufgerufen – und mehr als 500 Arbeitnehmende des Ausbaugewerbes sind dem Ruf gefolgt. Die Protestaktionen erstreckten sich über alle Westschweizer Kantone. Grund für den Streik ist die Kündigung ihres Gesamtarbeitsvertrags (GAV) durch die Arbeitgeber, was von den Arbeitnehmenden vehement verurteilt wird. Die Kündigung des GAV ab dem 01. Januar 2017 führt somit zu einem vertragslosen Zustand für 25’000 Angestellte.

Der Protest zeichnete sich dadurch ab, dass in Renens, Bulle, Sion, Chênes-Bougeries (GE), Neuchâtel, Delémont und Brig die Arbeitnehmenden verlängerte Mittagspausen machten und dadurch bis zum späten Nachmittag die Arbeit unterbrachen. Die Syna bezeichnet dies als «erste erfolgreiche Protestwelle» und sieht darin eine erste starke Botschaft an die Arbeitgeber.

Schliesslich stellen sich die Gewerkschaften entschlossen gegen die Aufhebung des GAV des Ausbaugewerbes der Westschweiz. Sie kritisieren die «verantwortungslose Haltung der Arbeitgeberschaft, die Lohndumping und einem beispiellosen Preiskrieg Tür und Tor» öffnen würde. Angesichts der bevorstehenden Folgen für die Branche, verlangen die Unia und die Syna von den Arbeitgebern, ihren Entscheid rückgängig zu machen und ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Neben dem Wiederaufleben des GAV fordern die Gewerkschaften aber deutlich eine Verbesserung der Vertragsbedingungen, insbesondere um den Kaufkraftverlust auszugleichen, so die Syna. Die Kaufkraft hat stetig abgenommen, insbesondere weil die Krankenkassenprämien immer weiter steigen und in den vier Jahren der letzten Vertragsperiode keine generellen Lohnanpassungen vorgenommen wurden. Laut der Syna sind Verbesserungen möglich und seien angesichts der wirtschaftlichen Stärke der Branche mehr als verdient.

 

Links

Medienmitteilung der Syna vom 18.11.2016