Nominallohnerhöhung um 1% in 2011

Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht den neuesten Nominallohnindex. Die Reallöhne haben sich dank geringer Teuerung um 0.7% erhöht.

Besonders getäuscht haben sich die Wirtschafts-Prognostiker in 2010 bei der Prognose der Teuerung für 2011. Statt 0.6%, wie im Herbst 2010 noch vermutet, lag die Teuerung für 2011 tatsächlich bei 0.2%.

Die im Rahmen von GAV vereinbarten Lohnerhöhungen lagen gemäss BfS in 2011 bei 0.9%.

Dieses Ergebnis ist überraschend verschieden zu den Prognosen von 2010. Die Teilnehmenden der führenden schweizerischen Studien zu Lohnerhöhungen (UBS Compensation Survey und i.bench®:Compensation der know.ch AG) hatten übereinstimmend 1.6% Lohnerhöhung prognostiziert.

Eine Erklärung für die Differenz zu den offiziellen BfS-Zahlen könnte in der Erhebungsmethodik liegen, die bei allen drei Studien verschieden ist.

know.ch erhebt Lohnerhöhungen bei einer grossen Zahl an Betrieben in den wichtigsten Wirtschaftsregionen, wobei die Ergebnisse nicht gewichtet werden.

Die UBS dürfte ihre Zahlen ebenfalls auf Angaben von Unternehmen stützen.

Das BfS wiederum analysiert im Rahmen ihrer Studie «Schweizer Lohnindex SLI» etwa 265’000 Unfallmeldungen und berechnet daraus einen Laspeyres-Preisindex.

Bereits daran ist erkennbar, dass das BfS Arbeitnehmerdaten auswertet und die Prognose-Studien die Sicht eines einzelnen Unternehmens spiegeln.

Aus diesem Anlass werden wir die wenigen verfügbaren Studien zu Lohnerhöhungen aus methodischer Sicht etwas näher studieren. Wir sind bereits mit dem BfS und der UBS in Kontakt getreten – weitere Erkenntnisse folgen.

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