Lohntendenzen – Definitive Lohnerhöhung 2016

Industrie in 2016 mit Lohnerhöhung um 0,56 Prozent, Dienstleistungsbranche im Mittel um 0,83 Prozent.

41 Prozent der teilnehmenden Unternehmen stammen aus Industrie und Gewerbe, gut 58 Prozent aus dem Dienstleistungssektor und 0.5 Prozent aus dem Sektor Urproduktion. 92% (Okt. ’15: 16,8, Aug. ’15: 7,2) Prozent der Angaben sind definitiv. 15,9 (Okt: 13,4) Prozent planen generelle, 93,6 (Okt: 70) Prozent individuelle Erhöhungen.

Der Trend zur Marginalisierung genereller Lohnerhöhungen hält weiter an. So gibt es bei 87,3% der Teilnehmenden gar keine generelle Lohnerhöhung und nur 9,8% der Teilnehmenden melden generelle Erhöhungen zwischen >0%-1%. Die Erhöhungen Total liegen daher in der Nähe der individuellen Erhöhungen: 22,4% haben keine Lohnerhöhung gewährt (Okt: 19,7%). 32,5 (Okt: 33,2) Prozent erhöhen die Löhne um >0%-0,5% und 25,9 (Okt: 30) Prozent um >0,5%-1%. Im Mittel ergibt das eine Lohnerhöhung Total von 0,72%, Generell von 0,11% und Individuell um 0,62%.

Im industriellen Sektor haben Erhöhungen um 0% einen Anteil von 29,0 Prozent, solche zwischen >0%-0,5% einen Anteil von 40,5% und Erhöhungen von >0,5%-1% haben nur noch 18,3% der Teilnehmenden angegeben. Erhöhungen von >1% gibt es nur bei 12,2% der Industrie-Unternehmen.

Das Baugewerbe liegt mit 0,98 Prozent an der Spitze des industriellen Sektors, gefolgt von Chemie mit 0,7% und Pharma mit 0,66%. Am unteren Ende dieses Sektors finden sich Energie, Wasser, Entsorgung mit 0,34%, Nahrungsmittel, Textilien, Holz, Papier, Glas, Kunststoff mit 0,45% und Metallerzeugnisse mit 0,5%.

Im Dienstleistungs-Sektor sieht das Bild optimistischer aus: Der Anteil der Erhöhungen um 0% beträgt hier lediglich 17,9 Prozent. Erhöhungen zwischen >0%-0,5% haben 27,2% der Teilnehmenden angegeben, zwischen >0,5%-1% sogar 30,4%. Und immerhin noch 24,5% gaben Erhöhungen von >1% an. An der Spitze liegt zwar Erziehung und Unterricht mit im Mittel knapp 1,5 Prozent, allerdings mit einer Standardabweichung von 1,69, was den Mittelwert erheblich relativiert. Der Median beträgt in dieser Branche 0,75 Prozent.

Mit 1,19 Prozent  Erhöhung (Stabw 0,7) bietet die Informationstechnologie auf Platz zwei deutlich einheitlichere Angaben. Der Median bestätigt mit 1,25% den Mittelwert, wodurch eigentlich dieser Branche der Spitzenplatz zukommt. Auf Platz drei folgen Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen für Unternehmen mit 1,02 Prozent Erhöhung. Auch insgesamt belegen die erwähnten Branchen des tertiären Sektors die Spitze des Feldes, unmittelbar gefolgt von der Baubranche.

Erhöhung Gesamt

Prozentuale Verteilung über alle Teilnehmenden

Definitive Lohnerhöhung 2016: Prozentuale Verteilung über alle Teilnehmenden

Erhöhung % in ausgewählten Branchen

In der Detailauswertung (Bestellung s. letzte Seite) finden Sie die Ergebnisse nach 19 Branchen, Betriebsgrössen und Regionen, sowie nach generellen, individuellen und Gesamterhöhungen differenziert.

Definitive Lohnerhöhung 2016 in ausgewählten Branchen

Einschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung

Der Anteil der Unternehmen, die von einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung in 2016 ausgehen, beträgt 18,6 Prozent (Okt: 20%), was etwa dem Wert der Vorprognose vom August 2015 entspricht. Die Branche Elektrische, elektronische, optische Erzeugnisse ist diesbezüglich am optimistischsten: hier sehen 34% der Antwortenden eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung.

Eher pessimistisch ist die Branche Energie, Wasser, Entsorgung, wo kein Unternehmen von einer Verbesserung ausgeht, dafür 62% eine Verschlechterung annehmen. Die Entwicklung der Beschäftigung zeigt insgesamt 14% Unternehmen, die eine Zunahme und 17%, die eine Abnahme erwarten. 20% der Unternehmen der beiden Branchen Pharma und Metallerzeugnisse sehen eine Zunahme und gar keine Abnahme der Beschäftigung.

Dafür sehen 37,5 Prozent der Unternehmen der Baubranche und 30,8 Prozent aus Energie, Wasser Entsorgung eine Abnahme der Beschäftigung in 2016. Über alles gesehen sind die Lohnerhöhungen weiterhin verhalten. Doch es gibt Branchen, wo das nicht zutrifft und die Lohnerhöhungen fast schon Werte erreichen, die vor Beginn der Finanzkrise in 2009 üblich waren. Insofern scheint sich eine Schere zu öffnen, die einen Ausblick auf die weitere Wirtschaftsentwicklung bietet.